Aktuelles

Erinnerungskultur im Gespräch der Nationen und Generationen
Von Stefan P. Teppert
Zu ihrer dritten gemeinsamen Jahrestagung hatten die „Gemeinschaft evangelischer Schlesier“ und das „Heimatwerk Schlesischer Katholiken“ am 1./2. Februar 2025 in den Erbacher Hof in Mainz geladen, um 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs „Erinnerungen an Schlesien im Gespräch der Generationen“ zutage zu fördern.
Generalsuperintendent i. R. Martin Herche aus Görlitz, Vorsitzender der Gemeinschaft evangelischer Schlesier, sowie Dr. Bernhard Jungnitz aus Holzwickede, Vorsitzender des Heimatwerks Schlesischer Katholiken, begrüßten die Teilnehmer und freuten sich über einen mit über 70 Teilnehmern gut gefüllten Saal. Sie zeigten sich zufrieden über ihre Allianz und optimistisch, das erfreuliche Miteinander auch künftig zu pflegen und hatten sich selbst auf die Tagungsordnung gesetzt, um Rechenschaft über ihre Aktivitäten abzulegen und sie zu hinterfragen.
Den Tagungsorganisatoren war es gelungen, nicht nur eine namhafte Referentin aus Tschechien einzuladen, nicht nur die Erlebnisgeneration zu Wort kommen zu lassen, sondern auch Kinder, Enkel, Nichten und Neffen von Flüchtlingen, Vertriebenen und Spätaussiedlern. Es galt herauszufinden, was die vormals an Leib und Leben unmittelbar Bedrohten, die vom Verlust ihrer Habe und Heimat direkt Betroffenen den nachfolgenden Generationen mitgeteilt oder auch verschwiegen und in sich vergraben haben. Was davon haben die Jüngeren aufgenommen und verinnerlicht? Leben sie dieses Erbe heute noch, sind sie davon geprägt und zur sogenannten Bekenntnisgeneration geworden – oder ist die einstige Heimat nur ein ferner, kaum berührender Nachklang?
Im folgenden, von Dr. Matthias Paul, Pfarrer in der Innenstadtgemeinde von Görlitz seit 2020, moderierten „Erzählcafé“ ging es um den Verlust der Heimat und das Ankommen an einem fremden Ort. Drei Vertreter der Erlebnisgeneration äußerten sich dazu. – Annemarie Glinka, deren 75. Geburtstag auf den Tagungssonntag fiel, ist seit acht Jahren pensioniert und versieht das Amt der 1. Stellvertretenden Vorsitzenden des Heimatwerks schlesischer Katholiken. Sie kam 1973 mit ihren Eltern als Spätaussiedlerin nach Darmstadt, erlebte eine gelungene Überbrückung im Jahr ihrer Ankunft und wuchs ohne Integrationsprobleme in die neue Gesellschaft hinein. Sie studierte Praktische Theologie an der Katholischen Fachhochschule in Mainz, wohnte im Seminar und fühlte sich dort integriert und gut untergebracht. Dies und ihre guten Kenntnisse der deutschen Sprache (keine Selbstverständlichkeit nach 22 Jahren in Polen und nur polnischsprachiger Schule) trugen wiederum zur schnellen allgemeinen Integration in die deutsche Gesellschaft bei. Nach dem Studium arbeitete sie 40 Jahre lang bis zu ihrer Verrentung als Gemeindereferentin im Bistum Mainz. Beheimatet fühlt sie sich bis heute in der katholischen Kirche in Schlesien mit ihren zu Herzen gehenden Vesperandachten und Liedern, mit ihrer Marienverehrung. Andererseits stimmt sie die Verarmung in der deutschen Kirche besorgt und traurig, wo sich Messen zu bloßen Wortgottesdiensten zu reduzieren drohen. Aber ihr ist bewusst, dass sich auch in ihrer Heimat Krappitz ein ungünstiger Wandel vollzieht. Ihre Ausreise aus Schlesien sieht sie auch als Ruf Gottes in den Dienst hier in der deutschen Kirche, wo sie gebraucht wurde. Heimat bedeutet für sie, wenn sie mit Menschen in Kontakt kommt, zu Besuch fährt, telefoniert und schreibt, sich austauschen und in regem Kontakt bleiben kann. – Dr. Otfrid Pustejovsky floh mit seiner Familie (nachdem der Vater im März 1945 gefallen war) von Ostrava nach Fulnek und wurde im September 1946 im Zuge der Vertreibung von rund drei Millionen Sudetendeutschen aus der damaligen Tschechoslowakei vertrieben. Ihr Transport nach Westen in den Kreis Miesbach sei Glück im Unglück gewesen, denn vor der Sowjetarmee hatte man größere Angst als vor den Amerikanern, wenngleich von Willkommenskultur keine Rede sein konnte. Pustejovsky studierte Geschichte, Germanistik und römisch-katholische Theologie in München, Wien und Chicago. Hass hatte in seiner Familie keinen Platz. Schon während des Kalten Krieges und seines Schuldienstes pflegte Pustejovsky freundschaftliche Kontakte nach Tschechien und zu Russlanddeutschen. Pakete wurden in die CSSR geschickt und Waisenkinder patenschaftlich betreut. Seit der Wende haben sich seine Kontakte in die alte Heimat intensiviert. Zum Spektrum seiner besonders seit seiner Pensionierung 1996 wissenschaftlich bearbeiteten Themen gehört vor allem die tschechische Geschichte, darunter der christliche Widerstand gegen die NS-Herrschaft. Für seine Verdienste um die deutsch-tschechische Verständigung wurde Pustejovsky 2011 ausgezeichnet. Abgrenzungen hält er für schädlich und plädiert für ein freies Europa mit seinen unterschiedlichen Sprachen. – Christoph Scholz aus Burgwedel wurde 1935 in Groß-Rosen in Niederschlesien geboren, wo sich ein deutsches KZ befand (heute mit organisierten Führungen). Ein Jahr lang musste seine Familie unter Russen und Polen ohne Informationen über ihr weiteres Schicksal ausharren, immer am Rande des Verhungerns. In Obernkirchen im Weserbergland wurden sie problemlos in Kirche, Schule und Gymnasium aufgenommen, nicht als Fremde behandelt, keiner der Einheimischen fragte nach Herkunft und Fluchtgeschichte. Begeistert wurde aber eine Schallplatte mit polnischen Weihnachtsliedern aufgenommen. Scholz studierte alte Sprachen, schlug die Lehrerlaufbahn ein und setzte sich im Jahr 2000 zur Ruhe. Seit 1984 fährt er immer wieder in die schlesische Heimat nach Polen, besuchte die evangelischen Restgemeinden, hat ein gutes Verhältnis zu den polnischen Pastoren. Er betrachtet es als wichtige Aufgabe, den Weg zur Versöhnung zu ebnen, und denkt, wenn man miteinander spricht, herrsche auch Frieden. Die Vertreibung betrachtet er auf menschlicher Ebene als Verbrechen. Der Heimatverlust habe die Menschen in ihrer Existenz bedroht. Als Fügung Gottes sei dies schwer zu begreifen.
Prof. Dr. Rainer Bendel, der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft katholischer Vertriebenenorganisationen (AKVO) in Stuttgart, stellte die tschechische Kulturvermittlerin und Autorin Kateřina Kovačková vor und führte in ihr Thema „Grundlagen zur Bewahrung und Weitergabe der Erinnerungen“ ein, indem er auf die zunehmend dringende Aufgabe hinwies, Erinnerungen und Erfahrungen zu dokumentieren. Geschichtsschreibung und persönliche Erinnerungen seien allerdings ungleiche Geschwister, die manchmal in einem polemischen Verhältnis zueinander stehen. Mancherlei Initiativen für diese Aufgabe seien bereits am Werk, die nicht zuletzt dabei helfen zu erkennen, dass es auch im polnischen Kontext nicht nur Opfer und heroische Verteidiger des Vaterlandes gibt, sondern auch Verbrechen und Täter.
Kateřina Kovačková studierte Germanistik, deutsche Literatur und Kunsterziehung in Böhmen, Bayern und Berlin, promovierte über die Figuren der „Anderen“ an der LMU München, gehört heute dem Lehrstuhl für Germanistik und Slawistik an der Philosophischen Fakultät der Westböhmischen Universität in Pilsen an. Sie ist auch im Rahmen der Ackermann-Gemeinde tätig und beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Deutsche aus Böhmen. Getragen von dem Gedanken, dass persönliche menschliche Schicksale für die Geschichte mehr sensibilisieren als historische Abhandlungen, hat sie zahlreiche Gespräche mit ihren deutschen Landsleuten geführt, ließ sich die Geschichten ihrer Vertreibung erzählen und gab sie in Sammelbänden heraus. Diese Lebenserinnerungen stellte sie auch dem Audio-Archiv namens Pamêť národa (Memory of Nations) zur Verfügung. Dieses große tschechische Geschichtsprojekt, so Kovačková, mit dem deutlichen Unterschied zur polnischen Parallelorganisation, dass es unabhängig vom Staat ist, wurde von der tschechischen NGO Post Bellum ins Leben gerufen, ist organisch aus der Zivilgesellschaft gewachsen, getragen von mehreren Institutionen und finanziert aus Crowdfunding. Die vielstimmige, kontinuierlich erweiterte Sammlung persönlicher Erfahrungen, mit über 10.000 Zeitzeugen-Interviews heute eines der größten Archive Mitteleuropas, diene als kollektives Gedächtnis, das uns alle verbindet. Es soll die Geschichte Europas und damit auch die Geschichte der Vertriebenen bewahren. Das Archiv umfasst die Erste Tschechoslowakische Republik (1918-1938), die Stalinistische Ära, den Zweiten Weltkrieg, den Prager Frühling, die Samtene Revolution bis in die Gegenwart hinein. Neben Berichten in tschechischer und englischer Sprache seien auch viele in deutscher Sprache zu finden. Erinnerung ist, betonte Kovačková, ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Diese Sammlung sei öffentlich und kostenlos zugänglich, auch für interessierte Laien, werde genutzt von Schülern und Studenten, Wissenschaftlern und Historikern weltweit, ebenso von deutschen Landsmannschaften und Ausstellungsmachern. Man müsse diese lebendigen und authentischen Quellen ergänzend zur offiziellen Geschichtsschreibung, nicht jedoch als Ersatz für sie nutzen. Abschließend forderte die Referentin die Anwesenden auf, nach Möglichkeit auch ihre Erfahrungen dem Archiv mitzuteilen, denn Pamêť národa, mit vielerlei Veranstaltungen präsent in der tschechischen Öffentlichkeit, biete mit seinem umfassenden Ansatz Raum für differenzierte Erzählungen und multiperspektivische Sichtweisen. Sie können Geschichte greifbar machen, Wissen nicht nur weitergeben, sondern auch Bewusstsein schaffen, Korrektiv für Politiker sein, echte gegenseitige Verständigung ermöglichen und den Weg zur Versöhnung erleichtern.
Generalsuperintendent i. R. Martin Herche und Dr. Bernhard Jungnitz sprachen als Vorsitzende ihrer ausrichtenden Organisationen über deren Bedeutung für die Bewahrung und Weitergabe der Erinnerungen an Flucht, Vertreibung und Ankommen an fremdem Ort. – Martin Herche, geboren 1953 im brandenburgischen Wriezen, wuchs in Forst (Lausitz) an der Neiße auf, wo die Kriegsschäden noch deutlich zu sehen waren. Erst mit dem „Kleinen Grenzverkehr“ ab 1972 konnte man nach Bunzlau fahren, für ihn eine fremde Welt, die nicht mit den Erzählungen der Familie übereinstimmte, die seit Jahrhunderten dort zu Hause gewesen war. Als Vertreter der Bekenntnisgeneration wurde Herche 2015 zum Bundesvorsitzenden der 1950 in Darmstadt gegründeten „Gemeinschaft evangelischer Schlesier“ gewählt. Seit 2022 ist er auch Vorsitzender im „Konvent der ehemaligen evangelischen Ostkirchen“. Herche schätzt die „Gemeinschaft evangelischer Schlesier“ wie auch das „Heimatwerk schlesischer Katholiken“, als Expertengruppen für Osteuropa. Seine evangelische Gemeinschaft hat derzeit 360 Mitglieder (das jüngste 22, das älteste 104 Jahre alt) und eine Liste mit 1.100 Adressen. Bei mehrtägigen Jahrestagungen gebe man das schlesische Erbe an eine große Teilnehmerschaft weiter. Schlesische Frömmigkeit und Tradition wird auch in regionalen Arbeitsgemeinschaften mit Gottesdiensten, Tagungen, Vorträgen, Freizeiten und Begegnungsreisen nach Schlesien bewahrt. Die jährlichen Spendensammlungen kamen beispielsweise den Hochwasseropfern im tschechisch-schlesischen Gebiet zugute. Man pflege mittlerweile vertrauensvolle Beziehungen zu den evangelischen Gemeinden in Polen, halte sich an die emotionale preußische Liturgie, gebe zehn Mal im Jahr die Zeitschrift „Schlesischer Gottesfreund“ und hin und wieder Autobiographien bedeutender Landsleute heraus. Man stehe in ständigem Kontakt mit dem Verein für Schlesische Kirchengeschichte e. V., setze sich für die Erhaltung von Stätten der Erinnerung und für die Einrichtung von Archiven für den Erhalt des Erbes ein. Das geschieht auch durch die beiden evangelischen schlesischen Stiftungen, zwei „Kinder“ der Gemeinschaft. – Dr. Bernhard Jungnitz aus Holzwickede, Kind schlesischer Eltern, 1952 in Krankenhagen/Weserbergland geboren, früher Amtsarzt in Unna, ist seit 2015 Vorsitzender des „Heimatwerks Schlesischer Katholiken“. Er schilderte, wie diese Organisation von Ende 1958 bis Anfang der sechziger Jahre zunächst als eine Arbeitsgemeinschaft in Form eines Dachverbands für die schon bald nach der Vertreibung aus Schlesien sich etablierenden katholischen Vereine wie die Eichendorffgilden, den Verein der Schüler, Absolventen und Lehrer des ehemaligen Breslauer katholischen Jungengymnasiums St. Matthias und andere Gruppierungen gegründet worden ist. Schon vor der Gründung des Dachverbands gab es Kontakte zur Gemeinschaft evangelischer Schlesier. Als Rechtsträgerverein, u. a. für die Abwicklung von Geldtransfers u. dgl., wurde alsbald die „Hauptstelle des Heimatwerkes schlesischer Katholiken e. V.“gegründet. Dieser Verein gab sich 2015, nach Wegfall der Dachverbandsstruktur und einer Neufassung der Satzung den Namen „Heimatwerk Schlesischer Katholiken e. V.“. Heute hat das Heimatwerk 50 Mitglieder und ca. 370 Adressen im Postverteiler. Das Heimatwerk ist für Jungnitz eine Anstalt zur Pflege der schlesischen Tradition, die es zu wahren und an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben gilt, nicht allein mit Tagungen und Publikationen (z. B. den zweimal jährlich erscheinenden „Info-Brief“ sowie Erscheinungen über die Geschichte des Heimatwerks und dessen Tagungen), sondern auch etwa seit acht Jahren mit Wandertagen und Ausflügen in Schlesien, die an die einst beliebten Wallfahrten anknüpfen und zu denen Jungnitz nicht nur (aus Schlesien stammende) Deutsche, sondern auch Polen einlädt und sie zuweilen mit Leitthemen zu gestalten sucht. Kulturpflege betrieb Jungnitz auf frischer Wohltat, indem er alle auf der Bühne auftretenden Teilnehmer mit „Liegnitzer Bomben“ (einer mit Schokoladenguss überzogene Pfefferkuchen-Spezialität aus braunem Lebkuchen mit einer Frucht-Marzipan-Füllung) beschenkte. Seit 2010 gibt es als Kind des Heimatwerks auch die in Münster gegründete und vom dortigen Generalvikariat beaufsichtigte Clemens-Riedel-Stiftung, die Zuschüsse für Literaturtransfer und Forschungsarbeiten mit schlesischer Thematik vergibt.
Im letzten Themenblock dieser Tagung befragte Pfr. i. R. Andreas Laengner (* 1958) aus Rüscheid die Kinder und Enkel von heimatvertriebenen Eltern und Großeltern, wie sie deren Erinnerungen an den Verlust der Heimat und den Neubeginn in der Fremde erlebt haben. Darüber hinaus wollte er erfahren, welche Bedeutung sie diesem Schicksal zumessen, ob es in ihrem Leben immer noch eine Rolle spielt. Auch Kateřina Kovačková gesellte sich zu dieser Runde und antwortete als Tschechin auf seine Fragen. – Für Pfr. Matthias Paul (* 1974) aus Görlitz war die Verbindung nach Schlesien über die Großeltern väterlicherseits (Glogau und Zobten) gegeben. Thematisiert worden sei deren Herkunft aber nur in der Familie, unter Nachbarn und in der Kirche. Als Kirchenhistoriker wisse er darum, wie wandelbar Erinnerungen sind, was die Rückbindung an Quellen unerlässlich macht. Bei seiner Großmutter, die als Witwe allein die Flucht antreten musste, dann den Bruder ihres verstorbenen Mannes heiratete und noch vier Kinder gebar, seien die Erinnerungen an die alte Heimat immer dann aufgebrochen, wenn es in der Familie kriselte. Die städtisch aufgewachsene Großmutter habe darunter gelitten, in einem Dorf ohne Perspektiven gefangen zu sein. Um diesen enormen Abstieg von gepflegter Bürgerlichkeit wettzumachen, habe sie den Umzug nach Görlitz durchgesetzt. Einer Illusion sei Paul als Kind aufgesessen, als er von dem verehrten Schlagersänger Heino erwartete, dass er Schlesier sei. Angesichts der Frage, was man den eigenen Kindern mitgeben soll, wäre die Beschäftigung mit dem Thema „Heimat“ seiner Meinung nach ein spannendes Tagungsthema, aus dem sich andere Chancen ergeben würden als vor 80 Jahren, als die Grenzen geschlossen und Austausch unmöglich waren. Beim Thema heutiger Flüchtlinge könnten, so Paul, die Erfahrungen der Vorfahren vielleicht nicht das Urteil verbessern, aber doch sensibilisieren. – Die Eltern von Ute Lorek (* 1966 bei Freudenstadt) kamen beide aus Schlesien, was ihr von Kindesbeinen an präsent gewesen sei, auch wegen der sieben Geschwister ihrer Mutter, die neben ihrer Heimat auch die Sprache verloren habe. Die Familiengeschichte war anfangs geprägt von Sorge, wieder zusammen und Wohnraum zu finden. Die Eltern waren in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Im Stuttgarter Westen fand der Großvater als Schneider schnell eine geräumige Wohnung, wo die ganze Großfamilie mit acht Kindern unterkam und wo auch ständig Besucher aus Schlesien gastierten. Der Vater kam 1948 als Kriegsteilnehmer aus russischer Gefangenschaft mit seinen traumatischen Erlebnissen nach Stuttgart, fing sofort an, als Kaufmann zu arbeiten, gründete Anfang der 60er Jahre im Landkreis Freudenstadt ein eigenes Geschäft und eine Familie, brachte es zu Wohlstand, fand jedoch in dem pietistischen Dorf keinen Anschluss. Nie gab es einen Moment des Innehaltens. Die Trauerbewältigung blieb auf der Strecke, was viel Konfliktpotenzial in sich barg. Lorek, die heute in Esslingen lebt, wies auf den Buchtitel von Alexander und Margarete Mitscherlich „Die Unfähigkeit zu trauern“ (1967) hin. Emotionale Äußerungen führten, wenn sie nicht ganz ausblieben, zu Konfliktsituationen. Daher wurde kaum gesprochen. Die Eltern waren sozial isoliert, hatten keine Freunde, haben sich nicht wieder verwurzeln können. Bei den geliebten Maiandachten in der Wallfahrtskirche Weggental (bei Rottenburg) sei die Mutter stets tränenüberströmt gewesen. Beim Vater seien erst an seinem Lebensende die alten Ängste durchgebrochen. Heute versteht die Tochter ihre Eltern besser und kann sie als Opfer ihres Heimatverlustes sehen. Für Familien mit solchem Hintergrund sollte, Ute Loreks Auffassung zufolge, die Integration unbedingt von psychologischer Betreuung begleitet sein. – Sophia Göbel (* 1981) aus Troisdorf, Tochter von Dr. Bernhard Jungnitz, bewahrt als frühe Erinnerung den Besuch der Großeltern im Weserbergland. Es wurden Lieder gesungen, die bewegend waren für die Älteren. Vor zwei Monaten habe sie ihre Oma zuletzt besucht. Deren Mutter war auf der Flucht gestorben. Ein wiederkehrender Traum bei ihr sei die offene Tür und bedrohlich vorrückende Russen. Aus Erzählungen ihres Großvaters wisse sie von dessen schöner Kindheit und seinem hart verdienten Geld. Vor elf Jahren bei einem Besuch der Familie in Schlesien standen sie vor dem verlassenen Hof des sonst lebenslustigen Großvaters, der dabei ganz still wurde und Tränen in den Augen hatte. Dieses Erlebnis zeigte mir, so Göbel, was ich alles nicht weiß. Sie habe, nicht zuletzt durch das Ferienhaus ihres Vaters in der Herkunftsregion der Familie, kein abstraktes, sondern ein schönes und versöhnliches Bild von Schlesien. Ihrem Vater sei die Familiengeschichte wichtig gewesen, dennoch sei seine Heimat Holzwickede, wo auch ihre Wurzeln liegen. Zum Thema Flucht und Vertreibung habe sie keine persönliche Erfahrung, pflege aber durch ihren pädagogischen Beruf ohnehin einen sensiblen Umgang damit. – Benjamin Beutler (* 2006) aus Görlitz hat durch seine Großmutter eine Beziehung zu Schlesien, obwohl bei Familienfeiern nicht viel darüber gesprochen wurde. Seine Mutter habe ihre Eltern wegen eines offensichtlichen Schmerzes nie dazu befragt. Daher habe es wenige Anknüpfungspunkte gegeben. Die Urgroßmutter war mit ihrer zweijährigen Tochter und ihren Eltern mit Leiterwagen vor den Russen nach Görlitz geflohen, nicht sehr weit von dem Ort, wo sie zuvor gelebt hatten. In den 60er Jahren seien sie zu ihrem einstigen Haus zurückgekehrt und freundlich aufgenommen worden. Seine prägendste Erfahrung sei die Aussage seiner Oma gewesen, so der Enkel, dass dies sein Zuhause hätte sein können. Schlesien übe eine Anziehung und Faszination auf ihn aus, lasse ihn nicht los. Dass er dort Wurzeln habe, finde er passend ausgedrückt. Es sei ein Teil von ihm, der da ist und bleibt. Man verlasse seine Heimat nicht ohne triftigen Grund. Daher müssten wir heute versuchen, entwurzelten Menschen wieder Heimat zu geben. – Gregor Freudrich (* 2007) aus Görlitz ist durch seine Urgroßeltern sowohl mütterlicher- wie auch väterlicherseits mit Schlesien verbandelt. Sein Vater wurde 1944 geboren und kurz danach auf die Flucht von Liegnitz mitgenommen. Er konnte daher nicht viel erzählen. Die Großmutter habe aber Memoiren von der Fluchtgeschichte hinterlassen. Die Urgroßmutter sei mit drei verbliebenen Geschwistern aus dem Kreis Kreuzburg in einen Ort westlich von Görlitz gekommen. Sie hatten anfangs Hoffnung, das alte Gehöft wieder in Besitz nehmen zu können. Dort war aber mittlerweile eine polnische Familie eingezogen, mit der man sich zwar verstand, dann kam aber die endgültige Vertreibung nach Gotha, wo das Leben mit starkem wirtschaftlichem Anfang gut funktionierte und ein zentraler Punkt der mütterlichen Familie entstand. Man habe daher mit dem Verlust des Hofes in Schlesien gut abschließen können, bis in der damaligen DDR die Welle der Zwangsenteignungen und die Überführung in LPGen begann. Man litt unter dem Unrechtsregime, hatte viele Schwierigkeiten, die sogar einen Suizid verursachten. Für ihn, so Freudrich, habe Schlesien im Alltag keine echte Präsenz, trotz seiner Nähe zu Görlitz. Wenn auch die Geschichten ihn faszinieren, präge ihn die Herkunft der Familie nicht groß. Aber gerade deutsche Geflüchtete müssten angesichts der abscheulich populistischen Debatte um die Migration Flagge zeigen. – Nicht ohne Understatement bemerkte die 1981 in Pilsen geborene Tschechin Kateřina Kovačková, sie komme sozusagen von der „Täterseite“. Ihre Urgroßeltern seien als junge Menschen 1946 in das damals noch nicht ganz von Deutschen entleerte Sudetenland gekommen, um sich eine bessere Existenz aufzubauen. Ihre Ferien habe sie dort verbracht, wusste aber zunächst nicht, warum das Land ringsum so vernachlässigt war. Erst als sie die gepflegten Dörfer in Südböhmen sah, wo kein Bevölkerungstransfer stattgefunden hatte, stellten sich ihr erste Fragen. Gemäß damals herrschendem Narrativ kamen und gingen die Deutsche mit Hitler. Die Tschechen wurden nach dem Krieg einer umfassenden Gehirnwäsche unterzogen. Revanchismus und Ressentiments gegen alles Deutsche wurden immer wieder aufgeladen. Echtes Wissen war nicht vorhanden. Die am meisten indoktrinierte Generation sei die im Sozialismus aufgewachsene ihrer Eltern gewesen. In den Jahren 2008 und 2009 fragte die Germanistik-Studentin mit ihrem neuen historischen Wissen ihre Großmutter nach dem emotionsgeladenen Thema aus und erfuhr von der wortkargen Frau, dass sie mit den damals noch nicht vertriebenen Deutschen trotz Sprachbarriere ausgekommen seien, wenn auch der kleine Mann gegen die strukturelle Gewalt nichts ausrichten konnte. Sie wolle, sagte Kovačková, nicht so deprimierend schließen. Hoffnung entstehe aus Lebensgeschichten, und wir seien in erster Linie alle einfach nur Menschen. Sie sei froh, hier zu sein und von Schlesiern lernen zu können.
Wie es sich für christlich orientierte Menschen versteht, wurde diese Tagung von Geistlichen und Gottesdiensten, von frommen Gesängen, Gebeten und Fürbitten begleitet, zuerst am Samstag von einem Abendsegen durch Klaus Röhrbein aus Langenhagen, dann am Sonntagmorgen von einer Heiligen Messe in der St. Bernhards-Kapelle des Erbacher Hofs, schließlich ebendort von einer Ökumenischen Abschlussandacht mit Generalsuperintendent i. R. Martin Herche und Pfarrer Gundolf Brosig.
Die dritte gemeinsame Tagung der evangelischen und katholischen Schlesier muss als erfrischend und voller Erfolg bezeichnet werden. Dass die jüngeren Generationen einbezogen und nach den von ihren Familien geteilten Erinnerungen befragt wurden, ist ein Zeichen der Hoffnung und kann anderen Vertriebenengruppen vielleicht gar als gutes Beispiel dienen.
Weihnachten 2024

Der Vorstand der Gemeinschaft ev. Schlesier
und die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle in Görlitz
wünschen allen Mitgliedern, Freunden und Spendern
ein gesegnetes Christfest
und ein gnadenreiches neues Jahr!
Martin Herche
Vorsitzender





Landsmannschaft Schlesien | Gemeinschaft evangelischer Schlesier |
-Nieder- und Oberschlesien- | |
Landesgruppe Hessen e.V. | (Hilfskomitee) e.V., Görlitz |
Friedrich-Straße 35 | Landes-Arbeits-Gemeinschaft (LAG) |
65185 Wiesbaden | Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland |
Tel.: 06431-25 200 | Leitungsteam: Anneliese Abu El-Ez |
Mail: kauschat@AOL.com | Bernhard Moll und Albrecht Kauschat |
Einladung zu den
Schlesischen Kulturtagen Hessen 2024
2. bis 4. Oktober 2024
Schlesien religiös, literarisch, musikalisch, historisch und aktuell
Tagungsstätte
Wilhelm-Kempf-Haus
Tagungs- und Bildungshaus des Bistums Limburg
Wiesbaden-Naurod
Telefon: 06127 – 770
Planung + Organisation: Albrecht Kauschat, Limburg
Anmeldung: Albrecht Kauschat, Limburg
Kulturprogramm: Anneliese Abu El-Ez, Nieder-Olm
Technik + Bücher: Klaus Paetz, Niedernhausen
Mittwoch, 2.10.2024
ab 13.00 Uhr Anmeldung an der Rezeption, Zimmerbelegung
Bis 13.30 Uhr Anreise
13.45 Uhr Begrüßung: Albrecht Kauschat, Landsmannschaft Schlesien, Landesgruppe Hessen
Grußworte (Andreas Hofmeister, Landesbeauftragter angefragt: LdO, BdV ...)
14.00 Uhr Prof. Dr. Winfrid Halder, Direktor der Stiftung "Gerhart-Hauptmann-Haus“
bis ca. 15.45 Uhr (Deutsch-Osteuropäisches Forum, Düsseldorf)
Jakob Böhme (2024: 400.Todestag) und Angelus Silesius (400. Geburtstag)
16.15 Uhr Dr. Andrzej Kaluza, Deutsches Poleninstitut, Darmstadt
bis ca. 18 Uhr „Unser Nachbar Polen – Zurück in Europa“: 1 Jahr Donald Tusk
19.30 Uhr Schlesischer Kultur-Abend mit Vorstellung + Berichten der Teilnehmenden
Gestaltung: Anneliese Abu El-Ez, Nieder-Olm, Geschichten und Lieder
Musikalische Begleitung: Maria Pretsch & Gustav Walter, beide Wiesbaden
Donnerstag, 3.10.2024 „Tag der deutschen Einheit“
08.30 Uhr Morgensingen mit Anneliese Abu El-Ez, Nieder-Olm
Musikalische Begleitung: Maria Pretsch & Gustav Walter, beide Wiesbaden
08.45 Uhr Monika Taubitz, Meersburg, Autorin, Eichendorff-Literaturpreisträgerin
bis ca. 10.00 Uhr Heimat Schlesien – ein literarisches Werk in Gedichten und Geschichten
10.15 Uhr Joanna Mielewczyk und Zeitzeuge Jürgen Hempel (Breslau 1945 12 Jahe alt)
bis ca. 12..15 Uhr Film „Schicksal“ von Joanna Mielewczyk über die Festungszeit Breslaus am Kriegsende
Interviews mit den Zeitzeugen Jürgen Hempel & dem polnischen Zwangsarbeiter Jerzy Podlak
Bericht des Zeitzeugen Jürgen Hempel über seine Breslauer Erinnerungen 1945
14.00 Uhr Generalsuperintendent i.R. Martin Herche, Göttingen,
bis ca. 15.30 Uhr Friederike Gräfin von Reden – „Mutter des Hirschberger Tals“
Bezug zu Hessen: sie ist eine geborene Freiin Riedesel zu Eisenbach,
(Stamm:Lauterbach-Eisenbach)
16.30 Uhr Ökumenische schlesische Andacht zum „Tag der deutschen Einheit“
bis ca. 17.30 Uhr Generalsuperintendent i.R Martin Herche,
19.00 Uhr Schlesischer Kultur-Abend: Gedichte, Geschichten + Lieder aus Schlesien
Gestaltung: Anneliese Abu El-Ez, Nieder-Olm
Musikalische Begleitung: Maria Pretsch & Gustav Walter, beide Wiesbaden
Freitag, 4.10.2024
08.45 Uhr Morgensingen mit Anneliese Abu El-Ez, Nieder-Olm
09.00 Uhr Generalsuperintendent i.R. Martin Herche, Bundesvorsitzender der GeS,
bis ca. 10.00 Uhr „Nichts kann uns trennen“
Christliche Begegnungstage in Frankfurt, Oder & Slubice Juni 2024
Bericht vom Internationalen Treffen mit Polen + Tschechen,
Slowaken, Ukrainer, Ungarn usw. (9 Länder Ost- und Mitteleuropas)
10.00 Uhr Kaffee-Kuchen-Obst-Pause
10.30 Uhr Prof. em. Dr. Christian Möller, Heidelberg
bis ca. 12.10 Uhr „Dietrich Bonhoeffer - ein geborener Breslauer und christlicher NS-Widerständler“
danach Auswertung und Reisesegen
ab 12.15 Uhr Mittagessen und Abreise
Zu den Referaten (ca. 60 Minuten) ist jeweils Zeit für Nachfragen bzw. Diskussionen eingeplant.
Programmänderungen vorbehalten
Pausen und Mahlzeiten
ab 07.30 Uhr Frühstück
ca. 10.30 Uhr Kaffee-/Kuchen-Obst-Pause
ab 12.00 Uhr Mittagessen
ca. 15.00 Uhr Kaffee-/Kuchen-Obst-Pause
ab 18.00 Uhr Abendessen
Anmeldung: Albrecht Kauschat 06431-25 200 kauschat@aol.com
Dekan i.R. Thomas Kretschmar verstorben
Im Alter von nur 63 Jahren verstarb am 29. Mai nach schwerer Krankheit der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern, Thomas Kretschmar hatte dieses Amt Anfang 2022 von Pastor i.R. Klaus Lobisch in der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie übernommen.
Es war für mich eine große Freude, Thomas Kretschmar, den erfahrenen Seelsorger und leitungserprobten Theologen in seiner Aufgabe für unsere Gemeinschaft begrüßen zu können und ich habe große Hochachtung davor, mit welcher Glaubenszuversicht und mit welchem Lebensmut er bereit war, sich für die Evangelischen Schlesier einzubringen. So hatte er auch für dieses Jahr langfristig die Schlesiergottesdienste zu Karfreitag und im Advent geplant. Dabei wusste er angesichts seiner schweren Erkrankung, dass letztlich all unser Tun in Gottes Hand liegt. Nun hat ihn Gott, der Herr über Leben und Tod zu sich gerufen.
Thomas Kretschmar begann seinen Berufsweg mit seinem Vorbereitungsdienst in Olching. Roding war von 1989 bis 1994 seine erste Pfarrstelle. In den darauffolgenden drei Jahren war er persönlicher Referent des damaligen Präsidenten der bayerischen Diakonie, Heimo Liebl. Nach weiteren neun Jahren ab 1997 auf der 1. Pfarrstelle München-Haar, wurde ihm ab 2006 die große Kirchengemeinde Kaufbeuren anvertraut, bevor er dann 2016 seinen Dienst als Dekan antrat. In ihrem Nachruf schreibt Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner: „Die Zeit seines Dienstes in Kulmbach war viel kürzer als geplant, doch sie war ein Geschenk für die Kirchengemeinde, den Dekanatsbezirk, das Dekanekapitel des Kirchenkreises Bayreuth und für unsere Landeskirche. Denn er füllte sein Amt aus mit größter Freude und herausragender Kompetenz, mit herzlicher Zuwendung zu den Menschen und tiefer Frömmigkeit. Seine ausstrahlende Freude war ein Glaubenszeugnis, denn sie verließ ihn auch nicht, als er mitten im Umzug nach Kulmbach die Diagnose schwerer Erkrankung erhielt. Die gemeinsam getroffene Entscheidung, trotz Erkrankung die Stelle als Dekan von Kulmbach anzutreten, war richtig. Es waren fünf erfüllte Jahre für alle Beteiligten.“
Seit 2007 war Thomas Kretschmar Mitglied der Michaelsbruderschaft, wo er eine geistliche Heimat fand. „Thomas Kretschmar ist für viele Menschen ein wichtiger Weggefährte gewesen“, würdigt ihn Florian Herrmann, stellvertretender Leiter der Michaelsbruderschaft und Konventsältester in Bayern. „Seine Freude war ansteckend. Er war immer für Menschen ansprechbar; immer bereit, eine Aufgabe zu übernehmen oder gemeinsam eine Lösung für ein Problem zu finden. Wir verlieren mit ihm einen wichtigen Mitbruder und Freund.“
Thomas Kretschmar hinterlässt seine Ehefrau Sabine und drei erwachsene Kinder. Ihnen gilt unsere herzliche Anteilnahme. Möge Thomas Kretschmar aufgenommen werden in Gottes Herrlichkeit und schauen, was er geglaubt und so vielen Menschen verkündigt hat.
Generalsuperintendent i.R. Martin Herche
Vorsitzender der Gemeinschaft evangelischer Schlesier (Hilfskomitee) e.V.
Die Passionszeit begehen und Ostern feiern in der Kirchengemeinde und in der Familie

HERZLICHE EINLADUNG
Videogespräch
6. März 2024 – 19.30 Uhr
Zu Gast sind der Propst der Breslauer
Ev. Christophorigemeinde und seine Frau,
Karol und Katarzyna Długosz.
Anmeldung unter: gemeinschaft@evangelisches-schlesien.de
Er sagte: Freut euch alle,
der Heiland ist geborn
zu Bethlehem im Stalle,
das hat er sich erkorn.
(Aus einem schlesischen Hirtenlied)
Der Vorstand der
Gemeinschaft evangelischer Schlesier wünscht
ein
FROHES UND GESEGNETES CHRISTFEST
Martin Herche
Vorsitzender
Programm Jahrestagung 2024

Stabkirche Wang im Riesengebirge

Videogespräch am 17. November 2023
Unter der Überschrift „Ein Brückenbauer aus christlicher Überzeugung“ findet das nächste Videogespräch der Gemeinschaft ev. Schlesier (Hilfskomitee) e.V. passend zur Kirchenjahreszeit am 17. November 2023 um 19.30 Uhr statt. Unser Gesprächspartner ist dann Dr. Tomasz Czabański, Leiter der Stiftung Pomost, die sich für die Bergung und Umbettung von deutschen und polnischen Weltkriegsopfern in Breslau und an anderen Orten verdient gemacht hat.“
Anmeldung bis Donnerstag, 16. November per E-Mail an: gemeinschaft@evangelisches-schlesien.de oder m.g.herche@gmail.com.
HERZLICHE EINLADUNG
„Endlich ordiniert. Pfarrerin in Polen“
Videogesprächsabend mit Pfarrerin Marta Zachraj-Mikołajczyk
Montag, 15. Mai – 19.30 bis 21.00 Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren,
herzliche Einladung zum nächsten Gesprächsabend unserer Videogesprächsreihe! Wir freuen uns über die Zusage von Pfarrerin Marta Zachraj-Mikołajczyk (Wrocław/Breslau und Kłodzko/Glatz). Sie wird zum Thema „Endlich ordiniert. Pfarrerin in Polen“ unser Gast sein. So können wir etwas über den Werdegang der jungen Theologin und über ihre Arbeit in der Evangelisch-Augsburgischen Kirche erfahren und mit ihr über das historische Ereignis der ersten Ordination von Theologinnen in Polen ins Gespräch kommen.
Sie können sich unter gemeinschaft@evangelisches-schlesien.de bis zum 15. Mai – 18.00 Uhr anmelden und erhalten rechtzeitig den Link für die Veranstaltung.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Herche
Schlesien neu entdecken!
Herzliche Einladung zum Deutschlandtreffen der Schlesier
09.06. - 11.06.2023 in Hannover
Freitag, 09.06.2023 (Stadtzentrum Hannover)
17.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst
Basilika St. Clemens (Goethestr. 33, 30169 Hannover)
Liturgische Leitung: Konsistorialrat Pfarrer Christoph Lindner (kath.) und
Generalsuperintendent i.R. Martin Herche (ev.)
anschließend
ca.18.00 Uhr Kulturveranstaltung
Darbietungen schlesischer Kultur
Mitwirkende Gruppen: Original Beustertaler Blasmusik aus Diekholzen (Dirigent: Thomas Schindler) und Heimatchor aus Gleiwitz (Leitung: Anna Wolak)
Sonnabend, 10.06.2023 (Hannover Congress Centrum)
10.00 Uhr Öffnung der Hallen
12.00 Uhr Festveranstaltung
Begrüßung und Moderation:
Peter Beyer MdB, Präsident der Schlesischen Landesvertretung
Es sprechen:
- Thomas Klapproth, Bürgermeister der Stadt Hannover
- Daniela Behrens, Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport
- Stephan Rauhut, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien
Musikalische Umrahmung: Original Beustertaler Blasmusik aus Diekholzen
(Dirigent: Thomas Schindler)
15.00 Uhr Offenes Singen
Leitung: Lars Karrasch
16.00 Uhr Podiumsdiskussion
Gäste:
Margarethe Ziegler-Raschdorf, Hessische Landesbeauftrage für
Heimatvertriebene und Spätaussiedler
Deniz Kurku, Niedersächsischer Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe
Peter Beyer MdB, Präsident der Schlesischen Landesvertretung
Leitung: Stephan Rauhut, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien
Vorschau:
Fahrten der Kirchlichen Stiftung evangelisches Schlesien
Weitere Informationen und Anmeldungen über die Leiterin der Geschäftsstelle, Frau Kempgen, Telefon: 03581 876682 oder E-Mail:
kirchlichestiftung@evangelisches-schlesien.de
22.03.2023 Halbtagsfahrt nach Pechern, Podrosche, Sagar
06.05.2023 Ganztagsfahrt Nimptsch und Arboretum
- Natur und Kultur erfahren – in Kooperation mit der Kulturreferentin am Schlesischen Museum Görlitz
15.05.2023 Halbtagsfahrt nach Kreba, Flusspfad
09.06.2023 Halbtagsfahrt nach Gersdorf und Reichenbach
30.08.2023 Halbtagsfahrt nach Bernstadt (Museum + Kirche), Kemnitz und Bischdorf
25.09.2023 Ganztagsfahrt zum Findlingspark und nach Sprey, Lohsa
21.10.2023 Schlesischer Kulturtag - 375 Jahre Westfälischer Frieden
in Koop. mit der Kulturreferentin am SMG
Görlitz, 30.01.2023
Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Christfest und ein gutes neues Jahr 2023 unter Gottes Schutz und mit seinem Geleit!
Generalsuperintendent i.R. Martin Herche
Vorsitzender
Weihnachten 2022
Predigt zu Lukas 2, 1-20Professor Dr. Ulrich Nembach (Göttingen), Mitglied der Gemeinschaft evangelischer Schlesier
Liebe Gemeinde,
die Weihnachtsgeschichte beginnt mit einem Befehl des Kaisers Augustus aus dem fernen Rom. Der Ort wird nicht genannt, sondern mit Recht als bekannt vorausgesetzt. Heute sagt auch niemand „Putin in Moskau“. Unsere Art zu reden hat mancherlei Konstanten. Ausdrucksweisen ähneln einander über Jahrhunderte, ja Jahrtausende hinweg.
Unser Denken hingegen ist von Bildern geprägt. Wir sehen Maria und Joseph nach einer Herberge suchen. Sie gehen von Haustür zu Haustür; stets werden sie abgewiesen. So stellen es unsere Krippenspiele dar. Die Bibel berichtet nichts von der Suche nach einer Herberge durch das Paar aus Nazareth.
Es hat eine lange Reise voller Strapazen hinter sich. Die beiden werden völlig erschöpft gewesen sein. Unter heutigen Bedingungen dauert der Fußweg von Nazareth nach Bethlehem laut Google Maps drei bis dreieinhalb Stunden. (Karten für die damalige Zeit hat Google leider noch nicht vorgelegt.) Maria war hochschwanger. Das Paar musste mit Sicherheit zahlreiche Pausen machen. Seine Reise könnte 12 bis 15 Stunden gedauert haben, vermute ich.
Und auch an solchen Überlegungen ist die Bibel nicht interessiert. Sie erwähnt gezielt, knapp, die Geburt und lenkt das Augenmerk anschließend gleich auf deren Folgen. Als erstes hält sie fest, dass das Neugeborene wie jedes Neugeborene in Windeln gewickelt wird. (Pampers wurden erst 1961 erfunden.)
2.
Im Zentrum der Geschichte stehen die Reaktionen von Menschen auf diese Geburt. Die ersten, die von ihr hören, sind Hirten. Sie werden vorgestellt: Sie sind nachts auf dem Feld und hüten ihre Herde. Es ist das Übliche, was Hirten zu dieser Uhrzeit tun.
Doch dann ändert sich die Szene plötzlich. Es wird hell. Die Männer erschrecken. Der Engel des Herrn tritt zu ihnen. Sie werden umgeben von göttlichem Lichtglanz. Sie, einfache Hirten auf dem Felde! „Sie fürchteten sich sehr“, heißt es beim Evangelisten Lukas. Mit diesen Worten beschreibt er ihre Reaktion. Man darf durchaus annehmen, dass es Panik war, panische Angst, die sie ergriff.
Der Engel bemerkt das und spricht sie freundlich an: „Fürchtet euch nicht!“ Er kommt mit einer Freudenbotschaft, einer Sensation, ja, der Sensation – der Sensation bis zum heutigen Tag, mehr als 2000 Jahre danach –: Christus wurde geboren, der Herr, der Retter! In Bethlehem, in ihrer Nähe, kam er zur Welt.
Der Engel fordert die Hirten nicht auf, dort hinzugehen; es versteht sich von selbst, dass sie das tun werden. Er gibt ihnen lediglich ein Erkennungszeichen mit auf den Weg: Sie „werden finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“
Damit ist alles gesagt. Alles? Nein, der Engel bekommt sozusagen unvermittelt Verstärkung. „Alsbald war bei ihm“, wie Luther übersetzt, „die Menge der himmlischen Heerscharen“. Ihn umgaben Scharen des himmlischen [Engel]Heers. Sie priesen Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens!“ – In der poetischen Übertragung von Walter Jens (1991): „In den Himmeln Gottes Macht, Licht und Herrlichkeit / auf der Erde Gottes Frieden, Frieden allen, die er liebt!“
Danach ist von den Engeln keine Rede mehr. Die Engel kehren in den Himmel zurück. Das Weitere ist menschliches Agieren, ist menschliche Reaktion.
3.
Die Hirten beraten und beschließen, sofort aufzubrechen. Sie lassen alles stehen und liegen. Die Herde bleibt allein. Sie haben es eilig, zu sehen, was da geschehen ist.
Sie kommen nach Bethlehem und finden „beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen“. Die Beschreibung war konkret. Sie sehen das Kind und verbreiten überall, „was zu ihnen von diesem Kinde gesagt war“. Sie erzählen es im Stall. Sie erzählen es allen Menschen, auf die sie treffen. Diese können es kaum glauben. Sie wundern sich. Sie sind erstaunt. Das ist kein Wunder. Wir staunen noch immer, auch heute, gut 2000 Jahre später.
Freilich, nicht wenige unter uns scheinen das Staunen verlernt zu haben. Sie wenden sich ab. Manche verzichten von vornherein darauf, sich mit dem unglaublich Staunenswerten zu befassen. Sie wollen sich auf nichts einlassen. Andere grübeln und argumentieren. Sie verweisen auf Elend und Not in der Welt, Ungerechtigkeit und Krieg, der in diesem Jahr mit dem Krieg in der Ukraine bei uns zum allgegenwärtig bedrückenden Thema geworden ist. „Wie kann Gott das zulassen?“ fragen sie, klagen sie.
Gottes Antwort ist befremdlich. Er kam vor rund 2000 Jahren als Kind in einem Stall in Bethlehem zur Welt. Auch damals gab es Kriege und Unrecht. Wir, wir in unseren Zeiten, haben in dem, was wir einander antun, wohl eher noch Fortschritte gemacht. Aber Gott hat gehandelt, und er gibt uns nicht auf.
Davon zu reden, das zu begreifen, haben Menschen sich über die Jahrhunderte hinweg bemüht. Wir sind in guter Gesellschaft, wenn auch wir das tun. Überdies gibt es Wegbereiter, die uns ein Beispiel geben.
1653 etwa. Der Dreißigjährige Krieg in Europa war erst seit fünf Jahren vorbei, als der Dichter Paul Gerhardt im Advent einen seiner wirkmächtigsten Liedtexte schuf. „Wie soll ich dich empfangen und wie begegn´ ich dir?“ fragt er. Es ist eine echte Frage. Deshalb bittet er Jesus, selber für die rechte Antwort zu sorgen.
Seit 1653 steht das Lied in unseren Gesangbüchern. Wir singen es noch immer im Advent. Zugleich gehört es für uns wie selbstverständlich zum Weihnachtsfest. Johann Sebastian Bach nahm die erste Strophe des Liedes in die erste Kantate seines Weihnachtsoratoriums auf, vorgesehen für den ersten Weihnachtstag. „Wie soll ich dich empfangen?“ fragt der Chor stellvertretend für die Gemeinde, bevor der Evangelist dann den biblischen Bericht von Jesu Geburt (Lk 2,7) vorträgt.
„Wie soll ich dich empfangen?“ ist die Frage des Heiligen Abends, real für uns heute. Und so feiern wir Weihnachten aufs Neue, beginnend mit dem Lied:
O du fröhlich e, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtzeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:
Freue, freue dich, o Christenheit!
Amen


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Neuer Vorstand der LAG Schlesische Oberlausitz
Am 19. November stand bei der Herbstzusammenkunft der LAG Schlesische Oberlausitz in Görlitz auch die Vorstandswahl auf der Tagesordnung. Wiedergewählt wurden Pfarrer Gerd Simmank aus Hosena als Vorsitzender (Bild Mitte), Pfarrer Erdmann Wittig aus Görlitz-Rauschwalde als Stellvertretender Vorsitzender und Inge Sobota aus Görlitz als Schriftführerin.
Herzlichen Glückwunsch!
Martin Herche

Herzliche Einladung zu einer „kleinen Studienreise“ nach Breslau
Vom 04.12. bis zum 07.12.2022 wohnen wir in Breslau in der bestens gelegenen und sehr gastfreundlichen kirchlichen Tagungsstätte, der „Kamienica pod Aniołami“. Wir wollen uns viel Zeit nehmen, um uns Breslau zu dieser besonderen Jahreszeit intensiv anzuschauen, über den Weihnachtsmarkt zu bummeln, die besondere Ausstellung in der Synagoge zum Weißen Storch zu betrachten, ein polnisches Weihnachtsessen zu genießen und, und, und.
Für mehr Informationen setzen Sie sich bitte mit unserer Geschäftsstelle in Verbindung.
In der Regel von 9.30 bis 18.00 Uhr besetzt.
E-Mail: kirchlichestiftung@evangelisches-schlesien.de
Telefon Frau Kempgen: +493581876682
Telefon Frau Kunick: +493581876681
Herzlichen Glückwunsch, Klaus Christian Röhrbein!
Eine hohe Ehrung erhielt unser Vorstandsmitglied Klaus Christian Röhrbein beim diesjährigen Bundesdelegiertentreffen der Landsmannschaft Schlesien für seine „Liebe und Verbundenheit zu Schlesien“ und sein verdienstvolles, jahrzehntelanges Engagement. Es freut uns, dass dabei auch seine langjährige Mitgliedschaft und die Vorstandsarbeit in unserer Gemeinschaft evangelischer Schlesier und seine ehrenamtliche Tätigkeit als Prädikant gewürdigt wurden. Als Prädikant hält er bis heute Gottesdienste und bringt den Trost und die Freude des Evangeliums zu den Menschen. Als guter Netzwerker hält er Kontakt zu vielen Vertriebenen. Er ist Präsident des Schlesischen Kreis-, Städte- und Gemeindetags und Vorsitzender des Landeskonvents der ehemaligen evangelischen Ostkirchen in Hannover. Wichtig ist ihm von Anfang an die Kultur- und Bildungsarbeit der Schlesier. – Der Vorstand gratuliert Klaus Christian Röhrbein sehr herzlich zu seiner Auszeichnung mit der Goldenen Ehrennadel und wünschen ihm weiterhin viel Freude bei all seinen Aktivitäten.
Martin Herche
Vorsitzender
Konvent der ehemaligen evangelischen Ostkirchen e. V.
Generalsuperintendent i.R. Martin Herche
Vorsitzender des Konvents der ehemaligen evangelischen Ostkirchen e.V.
Schönbergerstr. 2, 02827 Görlitz, Tel. 03581/7049 674, E-Mail: m.g.herche@gmail.com
Homepage: www.ev-ostkirchen.de
Mitwirkung beim DEKT 2023 in Nürnberg
Ausschreibung
Sie sind jung und an guten Kontakten mit Menschen in Mittel- und Osteuropa interessiert? Sie wollten schon immer mehr über die Herkunft Ihrer Vorfahren in den ehemaligen deutschen Ostgebieten wissen? Sie haben Interesse am Kirchentag 2023 in Nürnberg? – Dann sind Sie bei uns genau richtig!
Der Konvent der ehemaligen evangelischen Ostkirchen e.V. – Brückenbauer nach Mittel- und Osteuropa lädt junge Erwachsene ab 18 Jahre zur Mitwirkung beim Standdienst auf dem Markt der Möglichkeiten beim 38. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 7. bis zum 11. Juni 2023 in Nürnberg ein.
Voraussetzungen:
- Interesse an der Geschichte der ehemaligen evangelischen Ostkirchen und an der Partnerschaft mit Menschen und Kirchengemeinden in Mittel- und Osteuropa.
- Teilnahme an einem Online-Seminar
- Bereitschaft zum Standdienst während des Kirchentags (Donnerstag bis Samstag, täglich 4 Stunden)
Wir bieten:
- Gute Gemeinschaft im Standteam des Konvents der ehemaligen evangelischen Ostkirchen e.V.
- Interessante Erfahrungen mit den Standgästen
- Einen kostenlosen Mitwirkendenausweis, der zur Teilnahme an allen Veranstaltungen des Kirchentags berechtigt
- Vermittlung eines kostenlosen Quartiers für den Zeitraum des Kirchentags
- Übernahme der Fahrtkosten für An- und Abreise gemäß Bundesreisekostengesetz
Bei Interesse melden Sie sich bitte bis zum 15. Januar 2023 schriftlich beim Vorsitzende des Konvents der ehemaligen evangelischen Ostkirchen e.V. Martin Herche – E-Mail: m.g.herche@gmail.com.
(Für Rückfragen auch: Mobil: +49 (0)151 64953318).
Die Entscheidung über eine Teilnahme erfolgt im Februar 2023.
31. August 2022 gez. Martin Herche